Mambo!
Nach Marvin und
meiner großartigen Reise nach Tansania und einer Woche in der Schule
wegen eines neuen Projektes blieb immer noch genug Zeit für Lu und
mich übrig, uns nochmals auf eine größere Reise zu begeben. Wer
weiß, vielleicht war es ja schon das letzte Mal für uns!
Zuerst fuhren wir
nach Jinja, Uganda. Dort holte uns Paula ab, eine Freiwillige von
unserer Organisation Via e.V. und wir fuhren zu Riekes und ihrem
Haus, was sehr nahe dem Nil gelegen ist. Nach einem Austausch mit
ihnen und leckerem Essen machten wir uns am nächsten Tag auf große
Entdeckertour. Als erstes liefen wir zur Nilquelle runter, wo der Nil
aus dem Viktoriasee entspringt und verbrachten dort einige Zeit. Unter anderem tranken wir natürlich genüsslich ein Nile ( eine lokale Biersorte) am Nile !
Danach besuchten wir die Innenstadt...
...Innenstadt...Wie sieht es bei
uns wo wir gerade leben überhaupt aus?
Generell lässt sich
zu ostafrikanischen Städten sagen, dass diese in keinster
Weise mit den europäischen Städten vergleichbar sind und es keine
besonderen Sehenswürdigkeiten gibt, es sei denn, man befindet sich
in den Hauptstädten, wo man doch das ein oder andere besichtigen
kann. Meist findet man Läden
an der Straße vor, wo entweder elektronische Dinge oder überall
dieselben Haushaltssachen und Lebensmittel wie Toast, Mandazi,
Waschmittel, Seife, Kerzen uva. verkauft werden. Nicht zu vergessen sind auch die vielzähligen Kinyozis, kleine Frisörläden mit meist nur einem Sessel und guter, lautstarker Musik.
Außerdem gibt es neben einigen größeren Supermärkten, wo es seit den Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Al-Shabab verstärkt Securitys gibt, viele Stände ( in Kisumu sind sie aus Holz), an denen fleißig Früchte und Obst sowie auch Klamotten ( vor allem Trikots) angeboten werden. Auch gibt es oft eine große Markthalle, wo Händler ihre Ware verkaufen und andere diese für ihre kleinen Lädchen einkaufen. Der Knotenpunkt einer Stadt hier ist eigentlich immer die Matatu Station, also dort, wo alle Busse abfahren. Busse sind wohlgemerkt das üblichste Transportmittel hier. Autofahren würde ich sowieso und vor allem in der Stadt nicht so gern, da mir die Straßen doch zu viele Geschwindigkeitsbremsen wie Huppel ( die dringend notwendig sind bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 kmh! ) haben, mir der Verkehr zu chaotisch wäre, weil jeder seine eigenen Regeln hat und weil ich garantiert in jedes Schlagloch fahren würde, da die Straßen doch oft nicht so gut und alt sind oder kaum asphaltiert. Ob dann eine Stadt noch Accessoires wie einen Park oder Straßenlichter hat und wie sauber sie ist, dafür ist die regionale Regierung zuständig. Zum Thema Sauberkeit wisst ihr ja schon einigermaßen über Kisumu Bescheid!
Außerdem gibt es neben einigen größeren Supermärkten, wo es seit den Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Al-Shabab verstärkt Securitys gibt, viele Stände ( in Kisumu sind sie aus Holz), an denen fleißig Früchte und Obst sowie auch Klamotten ( vor allem Trikots) angeboten werden. Auch gibt es oft eine große Markthalle, wo Händler ihre Ware verkaufen und andere diese für ihre kleinen Lädchen einkaufen. Der Knotenpunkt einer Stadt hier ist eigentlich immer die Matatu Station, also dort, wo alle Busse abfahren. Busse sind wohlgemerkt das üblichste Transportmittel hier. Autofahren würde ich sowieso und vor allem in der Stadt nicht so gern, da mir die Straßen doch zu viele Geschwindigkeitsbremsen wie Huppel ( die dringend notwendig sind bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 kmh! ) haben, mir der Verkehr zu chaotisch wäre, weil jeder seine eigenen Regeln hat und weil ich garantiert in jedes Schlagloch fahren würde, da die Straßen doch oft nicht so gut und alt sind oder kaum asphaltiert. Ob dann eine Stadt noch Accessoires wie einen Park oder Straßenlichter hat und wie sauber sie ist, dafür ist die regionale Regierung zuständig. Zum Thema Sauberkeit wisst ihr ja schon einigermaßen über Kisumu Bescheid!
Außerdem gibt es
verschiedene Wohngegenden die jeweils einen Namen haben. So
ist zum Beispiel "Milimani" normalerweise das Reichenviertel einer Stadt. Auch die zwei slumartigen Gegenden Kisumus haben
spezielle Namen. Wenn man jemandem sagt, wo man wohnt, kann man
theoretisch immer den Begriff den Umständen und der Wohnart zuordnen.
Hochhäuser sind übrigens eher rar. Doch besonders an ihnen kann man
erkennen, dass immer nur gebaut werden kann, wenn die Mittel dafür
vorhanden sind – wenn nicht, hören sie eben am zweiten Stock auf
zu bauen. Das Baugerüst ist übrigens komplett aus Holz
zusammengebaut, wie man auf dem Bild unten erkennen kann!
Naja wie auch immer:
Hier ist normalerweise nicht so viel mit durch die Stadt bummeln
angesagt, da man oft gar keine richtige „Innenstadt“ vorfindet
und es auch nicht wirklich das „Bummelgefühl“ auslöst wenn man beispielsweise durch Kisumu läuft.
Hier ein paar Schnappschüsse von der Straße aus. Die Situationen der Bilder kann man in- oder außerhalb einer Stadt finden.
Markt |
Matatu Stage |
Baugerüst aus Holz |
Jinja hingegen als
Stadt hat uns sehr begeistert ( noch mehr als Tanga), weil es sehr
sauber war und alles irgendwie eine Ordnung hatte, was wie gesagt
nicht selbstverständlich ist. Man hatte richtig das Gefühl, als
würde sich Mühe gegeben! Sogar fanden wir ein Local Cafe und
tranken einen Kaffee am Straßenrand, was wir bisher noch nie gemacht
haben! Jinja war wirklich eine sehr sympathische Stadt für uns und
wir haben es sehr genossen in die kleinen Lädchen zu gehen, die alle
an der Hauptstraße angeordnet waren, welche jedoch eben wegen der
Nilquelle sehr auf den Tourismus ausgelegt waren, was wir aber in
keinster Weise schlimm fanden :) Besonders fasziniert hat uns die
riesige Markthalle, worin jeder seinen Platz hatte, fleißig verkauft
und genäht wurde. Da war wirklich mal bummeln angesagt, da wir auch
sehr angenehm und ohne schräg von der Seite angeguckt zu werden
sorgenlos durchlaufen konnten!
Danach waren Lu und
ich, wie wir eben sind, ein bisschen verrückt. Wir gingen zu einem
Pikifahrer und fragten ihn, ob wir sein Motorrad ausleihen können.
Er fand es witzig und meinte, ob wir denn fahren können. Natürlich
verneinten wir. Deshalb fuhren wir ein wenig von der Hauptstraße weg
und versuchten jeweils unser Glück mit dem Motorrad. Hat eigentlich
ganz gut geklappt, es ist jedoch trotzdem nicht einfach! Weil ich es
mit dem Anfahren nicht so drauf hatte, hab ichs wohl irgendwie
geschafft, mit dem übelsten Wheelie für einige Sekunden zu fahren,
woraufhin Lu sofort runtersprang. Meine Gefühle schwebten zwischen
„Freiheit!“ und „ Ich werde sterben!“. Wohlgemerkt, wir
fuhren ohne Helm.
Am Tag danach
besuchten wir die Sipi Falls bei Mbale, die größten Wasserfälle
Ostafrikas. Die Fahrt dahin war ätzend, weil einfach 3 von den 7h
aus warten bestanden. Ich hab noch nie so viel gewartet wie hier in
Afrika und wirklich geduldig gelernt, wie viele Menschen hier auch einfach
wenig bis nichts zu tun können in dieser Zeit. Doch die Wasserfälle, 75m,
89m und 100m waren überragend und machten alles wieder gut! Vor allem, als es dann richtig anfing zu gewittern und es nur schüttete! ( wisst ihr, als ob wir nicht schon nass genug waren von den Fällen :D ) Ab da liefen wir mit dem Schutz eines riesigen Bananenbaumblattes durch die Natur, das war richtig Abenteuer. Auch, nachdem ich fünfmal ausgerutscht und hingefallen bin und die Truppe nur auf mich gewartet hat und AUCH nachdem mein Bananenblatt fast ganz zerrissen ist !
Chamäleon ! |
Nach 3 Tagen
verließen wir Paula und Rieke und fuhren über Entebbe auf die Ssese
Islands im Viktoriasee. Nachdem wir nicht zelten konnten, da es zu
stürmisch war nachts, wurden wir in ein Zimmer mit direktem Seeblick
und 15m bis in den See vermittelt. Es war richtig Urlaub dort und wir
ließen es uns mit gutem Essen, mit unserem Hund Zusi, die uns nicht
mehr verlassen wollte und auf die wir manchmal den Hass hatten ( z.B.
als wir den Weg von der Hauptstadt Kalangala runter trampen wollten
und uns alle mitnehmen wollten bis sie den Hund sahen), mit Bier und
mit baden richtig gut gehen. Auch Quad fahren mussten wir unbedingt und hatten den Spaß unseres Lebens! Wie in einem James Bond Film rasten wir durch Palmenplantagen und durch kleine Fischerdörfer unter Wäscheleinen durch.
Danach wollten wir
eigentlich nach Fort Portal zu Sophia, einer Freiwilligen, an der
Grenze zum Kongo fahren. Doch irgendwie kam uns die spontane Idee,
nach Kigali zu fahren, in die Hauptstadt Rwandas. Durch Zufall
bekamen wir direkt noch einen Bus dorthin und wir fuhren einfach
drauf los, ohne jeglichen Plan von der Stadt und allem.
Nachts kamen wir an
und übernachteten zusammen mit Joseph, der auch auf Motelsuche war,
in einem ziemlich nicht so schönem Motel. Wir haben ja schon viel
erlebt und erfahren bezüglich Hotels, aber 8€ für das Zimmer war
eindeutig zu viel für diese Konditionen, aber willkommen im teuren
Kigali! Am nächsten Morgen wurden wir von der Rush Hour aufgeweckt
und verließen das Zimmer. Wir genossen eine Pizza, Kuchen und ein
Schokoladenbrot ( juhuuu!) zum Frühstück, während wir uns im
Cybercafe über diese Stadt informierten. Somit kamen wir in das
beste Hostel der Welt mit Pool, Volleyballfeld und Bowlingbahn,
namens Mamba Club. Von dort aus besichtigten wir das Tutsi - Genozid
Museum mit Ausstellungen und Gräbern, die uns sehr gefiel und uns
sehr gut in Erinnerung bleiben wird. Vielleicht kennt ihr den Film
„Hotel Rwanda“, wenn nicht, müsst ihr den unbedingt anschauen!
Er fasst die Ereignisse vor jetzt genau 20 Jahren sehr gut zusammen
und ist sehr authentisch dargestellt. Zufälligerweise liefen wir
auch an diesem Hotel aus dem Film, das Milles Collins, vorbei,
welches die Inspiration für den Film war. Außerdem besuchten wir am
nächsten Tag die Inema Art Gallery, wessen Hauptgründer im Februar
erst an einer Ausstellung in Köln teilgenommen hatte. Es war eine so
tolle Atmosphäre dort mit vielen coolen und interessanten Menschen
und Bildern!
Stadt Kigali
Die Innenstadt Kigalis ist sehr faszinierend und modern. Überall
stehen große Banken ( wie auch in Nairobi und Daressalam), jedoch
ist alles geregelt und sauber. Die erste Veränderung machte sich am
plötzlichen Rechtsverkehr bemerkbar. Überall sind Straßenlichter
vorhanden, die manchmal sogar mit der ruandischen Flagge bemalt
hatten, jedes Haus ist durch ein eigenes Licht beleutet, es gibt
einen Bürgersteig mit Straßenrandmarkierungen und Leuchten und die
Straßen sind in bester Verfassung. An Kreuzungen wird ( wie es
normalerweise sein sollte) angehalten wenn rot ist und gewartet, bis
die Sekundenanzeige auf 0 geht und man fahren darf. Es herrscht kein
Chaos. Die Pikifahrer müssen sogar Helme tragen und Helme für
Mitfahrer bei sich tragen und die Busse haben digitale Anzeigen. Die
Atmosphäre dort war sehr angenehm! Außer, als wir im Aufzug feststeckten und alle Lichter ausgingen, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.
Entfernt man sich
jedoch dem Stadtkern, sieht die Stadt gar nicht mehr so besonders
aus. Auch die Wohngegenden verändern sich und alles sieht plötzlich
wieder „normal“ ostafrikanisch aus. Dies hat uns ein bisschen
schockiert, weil wir es uns nicht so vorgestellt hatten. Diese Stadt
hat wohl noch mehr Potential als Nairobi, die Stadt der Kontraste
schlechthin zu sein. Was auch ungewöhnlich war, war das Problem mit
den Sprachen. Hier schlagen wir uns immer mit Kiswahili und mit
Englisch durch. Da drüben gab es so gut wie kein Kiswahili ( wie
auch in Uganda), sondern eher die lokale Sprache, Englisch oder
Französisch.
Auf dem Rückweg wieder nach Kisumu machten wir noch einen Stopp in Kampala und besuchten Jonas, Iris und Viktoria.
Alles in allem war
es eine super Reise durch das grüne und prächtige Uganda ( auch genannt " Die Perle Afrikas") und durch
Kigali mit tollen Erfahrungen und Begegnungen. Ich habe jetzt schon
wieder Fernweh.
Auf der anderen
Seite ruft die Arbeit endlich wieder und ich freue mich emens auf die
Kinder in der Schule!
Bis dahin,
Eure Miri
Abendbrot auf dem Victoriasee, Ssese Islands |
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