Mein Marvin lebte sich
hier sehr schnell ein und half im Alltag mit. Er erlebte die Schule
sehr viele Tage intensiv mit, kochte sogar super leckere Mandazi und hielt die Kinder in der
Schule sowie Rawia ständig auf Trapp, indem er sehr oft ihr Kletterbaum war.
Lu, er und ich haben
auch das „Karibu“ Projekt angefangen und beendet, um unsere
Assembly Hall zu verschönern. Hierbei hat fast jede Klasse einen
Buchstaben des Wortes „Karibu“ ( Willkommen) gestaltet, seht
selbst! Auch beim Streichen der Pinnwand haben einige Schüler
tatkräftig mit geholfen, was diese natürlich zehnfach hübsch gemacht hat!
Außerdem
beschäftigen wir uns seit einiger Zeit mit einer NGO namens ECODS,
die sich für umweltliche Belange Kisumus einsetzen, zum Beispiel
gibt es Projekte von ihnen, in denen sie die Stadt sauber machen und
den Müll aufräumen.
Wir sind mit ihnen
in Kontakt bezüglich des Müllberges, der sich direkt gegenüber
unserer Schule befindet und ein großes Problem der Schule ist.
Dieser sollte bereits vor zwei Jahren umgelegt werden und es wurden
auch unglaubliche Summen an Geldern schon dafür von der Regierung
Kenias freigegeben, doch in der lokalen Regierung ist nie groß etwas
passiert mit dem Geld. Jedoch affektiert dieser Müllberg eine große
Spannbreite der Bürger. Betroffen ist neben unserer Schule noch die
Secondary School neben unserer, die Lutherkirche, eine Universität, eine
riesige Supermarktkette und ein nobles Hotel hinter dem Müllberg,
von dem wir das Ausmaß des Müllberges erst richtig begriffen
hatten, als wir auf dessen Dachdeck standen.
Auf der gegenüberliegenden Seite befindet sich die Schule. |
Zur Zeit
beschäftigen wir uns neben der Schule damit, viele Leute zu
mobilisieren und auf diesen Müllberg und dessen Probleme aufmerksam
zu machen. Unser Ziel ist es, dass dieser Müllberg vor Ende diesen
Jahres verlagert werden kann, damit die Schüler und auch die Lehrer
nicht mehr so leiden müssen, denn der Gestank und die
gesundheitlichen Schäden sind sehr schlimm. Dies wollen wir mit
Petitionen erreichen. Wir sehen unsere Arbeit aber auch kritisch, denn der Müllberg wird eben nur verlagert und es werden keine anderen Alternativen angeboten. Diese Lösung ist eben absolut nicht nachhaltig und weiterhin schädlich für die Böden und das Umfeld, aber eben nicht in der Stadtmitte. Jedoch ist dies alles, was wir in einer kurzen Zeit versuchen können und wir haben uns auch auf das Wohlbefinden der Schule und Schüler konzentriert. Auf jeden Fall sind wir gespannt, was und ob
sich jetzt noch irgend etwas tun wird! Wir bleiben dran.
Am Wochenende hieß
es: auf zum zweiten Mal in die Maasai Mara! Auch wenn das ganze
Wochenende aus Fahrerei bestand, war es wirklich wieder eine tolle
Erfahrung, bei der wir viele Menschen aus unterschiedlichsten Ländern
kennenlernten. Wir sahen die Big 4, also Elefant, Büffel, Gepard und Löwe. Marvin war sehr begeistert und überwältigt von all den Tieren und der schönen Landschaft! Nachts haben wir uns den weitesten und schönsten Sternenhimmel zusammen angeschaut, den ich jemals gesehen habe.
Sogar eine Löwin! |
Natürlich musste
unser liebster Gast auch einmal feiern gehen hier in Kisumu, um auch die Art
von Clubben kennen zu lernen und man muss sagen, er hat sich überhaupt nicht
schlecht angestellt! Wir hatten alle eine menge Spaß zusammen!
Durch unsere
Freundin Lisa und deren Bruder sind wir zu einer Organisation
gekommen, die Straßenkinder in Kisumu unterstützt und sich für
diese einsetzt. Wir waren bereits zweimal abends an ihrer Base in der
Stadt, dort, wo sie nachts schlafen und haben mit ihnen Zeit
verbracht. Es ist unglaublich, mit was für einer Freundlichkeit die
Kinder einen empfangen und wie offen sie zu einem sind. Mir ging
jedes Mal sehr viel im Kopf dabei herum. Diese Erfahrungen haben ganz
klar einen Teil meines Weltbildes geprägt und mich sprachlos
gemacht.
Unsere Reise durch Ostafrika
Nach der letzten
Woche in der Schule sind Marvin und ich dann auf Tour gegangen. Wir wollten unbedingt zusammen reisen und auch ein bisschen Zeit für uns haben.
Anfangs begleiteten Lu und ihre Freundin Jasmin aus Deutschland uns
und wir verbrachten eine tolle Zeit in Nakuru, wo ich zum ersten Mal
in meinem Leben mit Marv in einem Casino war und wir uns natürlich gleich
blamiert haben haha.
Auch fuhren wir mit
den Rädern durch das Hells Gate, welches die Inspiration für den
Film „König der Löwen“ war und besuchten eine Schlucht, welche
unter anderem Schauplatz von „Tomb Raider“ war. Die Schlucht hat uns wirklich sehr beeindruckt, vor allem, weil nach jeder Flut ein
bisschen Boden abgetragen wird und der Boden seit Februar ungefähr
ein Meter tiefer liegt! Leider haben wir Simba nicht gesehen :( Aber
dafür Pumba!
faszinierend! |
Marvin, der Büffel glotzt uns aber echt an... |
Danach hieß es Abschied nehmen von Lu und Jasmin, bevor Marvin und ich weiter nach Nairobi gefahren sind. Wir machten uns einen schönen Tag dort und fuhren nachts nach Moshi ( Tanzania) und kamen am nächsten Tag abends in Tanga am Strand an.
Es war wundervoll und wir hatten sogar vom Bett aus Meerblick! Wir verbrachten schöne 5 Tage mit leckerem indischem Essen, Strand mit Wellen, Radfahren, nochmal Essen, Sonnenbränden, Wein, Bummeln auf Stoffmärkten und Pool spielen. Bei einem Abendspaziergang am Strand bemerkte Marvin plötzlich, dass das mehr unter uns leuchtet. Und tatsächlich, es war nicht der Wein, der Boden hat geleuchtet. Als wir feststellten, dass auch das Meer leuchtet, wenn man das Wasser aufrührte, gingen wir sofort Nachtbaden! Es war der absolute Wahnsinn: Bei jedem Armzug ist ein blauer Schweif vom Körper weggegangen und man fühlte sich wie ein Avatar. Am coolsten war es, wenn man jemandem beim Reinrennen zugesehen hat, da hat man dann so richtig die Stapfen gesehen. Da Marv ein Umweltgeowissenschaftler ist, wusste er sofort, dass es Plankton war. Dieses Phänomen gibt es auf der Welt nur an einigen Stellen.
Ein richtiger Traumurlaub, ihr seid herzlichst dazu eingeladen, die Bilder anzuschauen!
Tanga - wunderschön! |
Zusammen Wellenreiten! |
Zwei Grinsebacken |
Nochmal eben über Nairobi geschaut |
und am Kili vorbei gerast :) |
... mit dem Fahrrad ! |
Dich liebe ich! |
Am 08. April flog
Marvin von Nairobi aus wieder nach Hause. Der Abschied war sehr schmerzhaft, vielen Dank, dass du da warst. Es war eine schöne Zeit
mit dir, die leider viel zu schnell vorbei ging. Nakutuma busu! Ich finde es echt doof, dass ich dich habe gehen lassen...dich hätte ich irgendwo festbinden sollen... :)
Jetzt ist auch unser letzter Besucher weg und in 4 Monaten geht es schon wieder heim. Niemals habe ich gedacht, dass ein Jahr so schnell vorbei gehen kann. Irgendwie echt schockierend und ein wenig traurig, dass es schon fast vorbei ist und es mir vorkommt, als wäre es nur noch ein Katzensprung. Die Kinder in der Schule, das Leben hier und unsere Familie haben sich so in mein Herz geschlossen!
Jetzt ist auch unser letzter Besucher weg und in 4 Monaten geht es schon wieder heim. Niemals habe ich gedacht, dass ein Jahr so schnell vorbei gehen kann. Irgendwie echt schockierend und ein wenig traurig, dass es schon fast vorbei ist und es mir vorkommt, als wäre es nur noch ein Katzensprung. Die Kinder in der Schule, das Leben hier und unsere Familie haben sich so in mein Herz geschlossen!
Doch zur Zeit bin
ich wirklich froh, dass es nur noch 4 Monate sind. Ich freue mich
nämlich auf Deutschland. Auf die Tradition und auf die kleinen
Dinge, die ich immer für selbstverständlich hielt wie draußen auf
der Straße mit Freunden zu sitzen und Sekt zu trinken und vieles
mehr! Auch habe ich niemals gedacht, so etwas sagen zu können, doch
es ist tatsächlich so.
Gestern waren wir
auf einer Hochzeit in Siaya von einer Freundin von den Freunden aus
Kisii. Diese Erfahrung war auch echt wertvoll, denn jetzt habe ich
einen Vergleich einer Hochzeit hier und einer in Deutschland. Hier
ist es wirklich anders von Anfang bis Ende. Viel tanzen, schreien und
singen, Gott preisen, beten. Die Liebe stand nicht so sehr im
Vordergrund, fand ich. Und es war sehr viel relativ ungeplant. Ich
finde, die optimale Lösung einer Hochzeit wäre eine Mischung von unseren beiden
Kulturen (eigentlich was alles betrifft). Ein bisschen tanzen auf
deutschen Hochzeiten wäre doch super!
Jetzt haben wir
noch 3 Wochen Ferien, mal sehen, was die noch so mit sich bringen,
außer die Regenzeit!
Eure Miri
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