Sonntag, 8. Februar 2015

Die Zeit in Tansania


Hallo meine lieben Leute!

Der letzte Blogeintrag ist ja jetzt auch schon wieder ein Monat her, deswegen hier ein paar News !

Kurz nachdem Emma abgereist war ( heul, schluchz), hieß es Sachen packen und ab nach Tansania auf das Zwischenseminar! Ungelogen, wir hatten noch nie so eine harte Fahrt wie nach Dar es Salaam. An dem Bus hat die Motorhaube gefehlt, es gab fast keine Fenster und wir brauchen bei krasser Hitze halt nun mal viel Luft! Aber trotz alledem haben wir es top überlebt, vor allem die Landschaft hat alles wieder gut gemacht – so faszinierend. Nach 30 Stunden Fahrt kamen wir endlich an und übernachteten bei anderen Freiwilligen, um am nächsten Tag mittags zu der Jugendherberge zu fahren, wo wir für eine Woche untergebracht wurden. Mir war von Anfang an bewusst, dass es dort sehr heiß sein soll, weil es direkt am Meer liegt, um die 40 Grad vielleicht. Darauf habe ich mich auch wirklich sehr gefreut! Nur habe ich leider die Luftfeuchtigkeit nicht bedacht, die geschätzt bei 90 % liegt. Kurzum: ich mochte das Klima dort im Endeffekt gar nicht. Nach dem Duschen war man sofort komplett wieder nass geschwitzt, so was habe ich noch nie erlebt!

Kommen wir zum Seminar, das vom 12.01.-19.01.15 stattfand. Vom Vorbereitungsseminar kannte ich noch sehr viele Leute und es war so schön, alle wieder zutreffen! Eine ganz wichtige Rolle hat der Austausch mit den anderen Freiwilligen gespielt, der mir und auch den anderen sehr weiter geholfen hat! Die Inhalte befassten sich mit kulturellen Problemen und Verständnisfragen, Filme zu entwicklungspolitischen Themen wie z.B. ein Staudammprojekt, neuen Projektideen, Schöpfung neuer Motivation und beinhalteten einen sehr interessanten Vortrag in der Rosa Luxemburg Stiftung zum Thema Politik in Kenia und Tansania. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass jedes einzelne Thema sehr wichtig war und obwohl wir jeden Tag um die 6 Stunden Seminar hatten, wurde es nie langweilig! Die Zeit war sehr schön und kam für mich absolut zum richtigen Zeitpunkt, da ich vor dem Seminar in ein kleines Tief gefallen war. Elke und Paul, die Teamer, haben es wirklich richtig gut gemanaged und sind vor allem auf individuelle Wünsche eingegangen, was ich sehr schätze. Vor allem nach dem 8. Jahrgang weltwärts-Freiwilligen sich immer noch alles anhören zu lassen und wirklich auf die Personen einzugehen ist wirklich bewundernswert. Vielen Dank für das tolle Seminar, ihr seid alle die Besten! ( das Essen war übrigens auch echt fabelhaft und vor allem die 20 minütigen Work outs jeden morgen!)

Nach dem Seminar wollten wir die Gelegenheit nutzen, Sansibar zu besuchen, was ganz einfach mit der Fähre erreichbar ist. Also machten uns Lu, Kathi und Anna aus Kisii auf den Weg dorthin.
Die ersten drei Tage verbrachten wir in Stonetown, die Hauptstadt der Insel.  Es war soooo cool, mal wieder durch eine richtige Stadt zu laufen!
Wenn man so durch die Stadt läuft, fühlt man sich total wohl, wird überall angelächelt und lieb gegrüßt. Es könnte aber auch vom Bautenstil genauso gut eine Stadt in Spanien am Mittelmeer sein. In diese Stadt habe ich mich gleich verliebt! Das wunderschöne Meer, der riesige Nachtmarkt, wo man abends lecker Fisch und Zanzibarpizza zum Beispiel essen kann, das Musikhaus, wo man Instrumente ausprobieren kann und einfach diese innige Atmosphäre bleiben einem für immer in Erinnerung. Auch der eine Abend war echt krass, denn wir lernten 2 Südafrikaner und einen Australier am Strand kennen, die uns dann offenbarten, dass die Yacht, die da auf dem Meer steht, ihnen gehört ( wir hatten uns vorher schon gefragt, wem die denn wohl gehört ). Auf jeden Fall lief es dann darauf hinaus, dass wir mit ihnen auf das Boot kamen und einen schönen Abend in einer Luxusyacht ( irgendwie zu viel Luxus auf einmal!) mit Gin verbrachten, völlig verrückt. Zudem muss man sagen, dass wir gerade auch einen Zeitpunkt erwischt hatten, wo die Insel nicht von Touristen überlaufen ist. Das war ganz gut so, wahrscheinlich hätte ich sonst einiges anders wahrgenommen. 


Nach den Erlebnissen dort sind wir in den Norden nach Nungwi gefahren. Dort unternahmen wir eine Delfin- und Schnorcheltour. Man muss dazu sagen, dass die Delfine völlig frei im offenen Meer schwimmen und nicht festgehalten werden und eingezäunt sind. Auch finden anscheinend im Norden nicht so viele Delfintouren statt, die meisten sind im Osten und im Süden. Auf jeden Fall fanden wir uns dann auf einem Holzschiffchen wieder, das nur für uns bereit stand. Leider hatten wir ein bisschen Pech mit dem Wellengang ( ungelogen: 3 Meter) , sodass es Lu nach 20 Minuten richtig schlecht ging und sie keine Farbe mehr im Gesicht hatte. Schlussendlich ging es uns allen so und genau zu dem Zeitpunkt sind Delfine aufgetaucht. Was hieß: 
„Schnorchel und Flossen an, 3,2,1, juuuuuump!“ und wir sprangen mitten ins Meer, kein Schiff weit und breit, nur Delfine um uns herum. Ich werde vor allem diese Geräusche der Delfine nie vergessen, die immer da sind, auch wenn sie ca. 1 km weit von dir entfernt sind. Das war wirklich einzigartig. Danach fuhren wir auf die Bill Gates Insel, die, wie schon der Name sagt, Bill Gates gehört und kamen uns vor wie im Paradies. Keine Menschenseele weit und breit, nur ewige Sandbank und das krasseste Meer, dass ich je gesehen habe. Keine passenden Worte. 



Im Anschluss fuhren wir einmal um die Insel rum und gelangten an die Korallenriffe. Wir sahen eine unglaubliche, friedliche Unterwasserwelt: voll von Nemos, Doris, Khans, Regenbogenfischen, Seesternen und einem Kugelfisch. Einfach genial. Auch das Essen auf dem Schiff war genial: Reis mit frischem Thunfisch und Calamares, Ananas und Mango. Ein unvergesslicher Tag. Auch, weil wir ungefähr noch die ganze letzte Woche unter schrecklichem Sonnenbrand litten :)

In den folgenden Tagen passierte nicht viel, jeder schwächelte so ein bisschen rum, außer die starke kleine Lu. Es wurde dann auch festgestellt, dass ich eine Lebensmittelvergiftung habe, die jetzt aber glücklicherweise inzwischen komplett weg ist.
Auf die Rückfahrt hatten wir alle keine Lust, vor allem, weil wir erst nicht mit der vorgesehenen Fähre nicht fahren konnten, es uns allen nicht toll ging, dann den Bus verpassten und so weiter. Doch wir haben es überlebt und uns tierisch auf Kisumu, auf die Schule und besonders auf die Kinder wieder gefreut, denn es wurde ja auch echt wieder Zeit für die Arbeit! Doch dazu bald mehr!  


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