Freitag, 9. Januar 2015

Von Weihnachten, Silvester und hohem Besuch!


So, fangen wir mal an, alles kurz und bündig aufzurollen, damit ihr auf dem neusten Stand seid!

Am 18.12. feierten wir erst einmal Lus Geburtstag mit etwa 15 Leuten im Dunga Hill Camp.


Bis kurz vor Weihnachten hatten wir durchgängig Besucher da, aus Kisii und Uganda, was eine unglaublich schöne Zeit war.

An Weihnachten bin ich dann nach Nairobi gefahren, um mein größtes Weihnachtsgeschenk, meine beste Freundin Emma, vom Flughafen abzuholen. Ich wollte ursprünglich um 19 Uhr am Flughafen sein, doch im Endeffekt lief es auf 20.30 Uhr hinaus, woraufhin Emma natürlich eine ganze Zeit lang am Flughafen alleine verbringen musste. Doch dafür war dann die Freude umso größer als wir uns sahen. Wir konnten gar nicht mehr aufhören zu plaudern und zu erzählen! So verbrachten wir Weihnachten am Flughafen, doch als wir vor Mitternacht noch an unserem Hostel ankamen, kochten wir erstmal Maultaschen, die Emma mir mitgebracht hatte!

Gleich am nächsten Tag beschlossen wir nach einem kurzen Aufenthalt in der Innenstadt Nairobis an den Kilimanjaro zu fahren, den Emma verständlicherweise unbedingt sehen wollte! Doch dazu musste Emma das erste Mal Matatu fahren – sie konnte gar nicht fassen, dass die Dinger ÜBERALL anhalten und man sich gar nicht an eine Haltestelle stellen muss( hihi, sorry). Als wir die heiße, unglaublich enge und einzigartige Tour in die Stadt geschafft hatten, begaben wir uns mehr oder weniger direkt in das Matatu nach Kimana.
 

Früh am nächsten Morgen hatten wir Glück - der Kili war ganz klar und deutlich ( ohne Wolken!) zu sehen. Mit dem bereits gemieteten Auto begaben wir uns dann auf den Weg, die Welt dort weiter zu erkunden und sahen die schönsten Landschaften und Tiere. Gegen später begegneten wir einigen Maasai, eine traditionelle Volksgruppe, die sich vor Hunderten von Jahren dort etabliert hatte. Ein Maasai bot uns eine Führung durch sein Dorf an, einen anderen nahmen wir mit unserem Auto ein Stückchen mit. Ganz schön verrückt! Schließlich entschlossen wir uns doch dazu, in eines der Dörfer zu gehen. Also hielten wir einfach an einem und sofort begrüßte uns der Häuptling mit anderen Männern. Wir waren herzlichst willkommen! Sogar das Haus des Häuptlings durften wir besichtigen und ich durfte beim Feuermachen helfen. Das allerallercoolste war aber das Tanzen bzw. eher Springen mit den Maasaifrauen, wobei wir es irgendwo nicht so drauf hatten mit dem Springen: sie sind einfach immer losgesprungen ohne uns vorzuwarnen und haben uns dann mehr oder weniger hinterher gezogen, auch bei den Gesängen scheiterten wir kläglich, was einfach nur witzig war. Die Frauen boten uns gegen später auch noch ihre handgefertigten Sachen an und breiteten sie vor uns aus Dieses einzigartige Erlebnis möchten sowohl Emma als auch ich nicht mehr missen!



Noch am selben Tag fuhren wir wieder zurück nach Nairobi und direkt zum Lake Naivasha weiter, wo uns erst einmal 6 Hippos begrüßten. Wir haben übrigens herausgefunden, dass der Zaun, der uns von ihnen trennt, erst 18.30 Uhr mit Strom beliefert wird... was heißt, dass das eine ganz schön heiße Sache ist eigentlich! Bei einer Mountainbiketour entlang der Straße sahen wir verschiedenste Tierarten, eine etwa 30-köpfige Affenfamilie, Zebras, große Antilopen, Giraffen und natürlich Esel – das volle Programm! Darauf setzten wir noch eine Reitsafari am Mount Longonot, die uns durch unglaubliche Landschaften führte. Alles in allem war es perfekt, und natürlich waren auch wieder die Affen beim Campen am Start, die fleißig am Erkunden unseres Zeltes waren und uns zwei Bananen weg klauten – wie soll es anders sein?

Was man mit so einer komischen Frucht alles machen kann!



Emma ganz nah an Zebras!





Nach einem kleinen Stopp in Nakuru auf dem Rückweg nach Hause kamen wir zwei Tage vor Silvester müde wieder in Kisumu an. Wieder für mich, zum ersten Mal für Emma. Doch ihr hat es sofort von Beginn an hier gefallen und sie hat sich super mit Lu verstanden!

Silvester haben wir zusammen mit Jonas, seiner Freundin Elena aus Uganda und Paula in einer Rooftopbar gefeiert – schon ziemlich außergewöhnlich, an Silvester barfuß tanzen zu können ohne kalte Füße zu bekommen? Hier ist Januar die heißeste Zeit im ganzen Jahr und das macht sich ganz schön bemerkbar, sowohl in unserer Wohnung als auch bei meinem Kreislauf. Es war ein wirklich sehr wunderbares und erfülltes Silvester, ich hatte ja sogar ein Stückchen Zuhause bei mir !

Die anderen Tage verbrachten wir mit unseren Nachbarskindern, Wandern, Lebkuchenhaus bauen, Sonnenuntergängen und die Erkundung eines völlig abgelegenen Vulkansees.

Barraka in Luś Schuhen und meinen Kuschelsocken

Mein erstes Lebkuchenhaus - Danke Mama Lu!



Seid dieser Woche hätten wir eigentlich wieder Schule gehabt. Doch die Lehrer haben sich dazu entschlossen, für mehr Lohn zu streiken, und deswegen blieb sie geschlossen. Einerseits war ich traurig, Emma nicht den Schulalltag und unsere süßen Kinder zeigen zu können, andererseits hatten wir so noch mehr Zeit für uns, was natürlich auch nicht zu verachten ist.

Da wir, vor allem Lu aus Norddeutschland, ein großer Fan von dem schwäbischen Film „Die Kirche bleibt im Dorf“ geworden sind, verbrachten wir den letzten Abend vor dem Laptop, guckten die einzelnen Folgen davon an und brachten ein Trinkspiel bei „Oberrießlingen“ und „Unterrießlingen“ mit ein. Ihr könnt euch vielleicht vorstellen, wie der letzte Abend in Emmas Gesellschaft endete :)

Auf jeden Fall möchte ich mich herzlich bedanken, dass Emma da war und wir so eine schöne und verrückte Zeit zusammen haben konnten! Unsere Zeit ging dann doch schneller vorbei als wir dachten und plötzlich kam der Tag, an den wir dich schweren Herzens an den Bus bringen mussten. Danke für alles!

Außerdem sind von der Sammelaktion von dem Sozialwissenschaftlichen Gymnasium aus meinem Heimatort, die Emma organisiert hat, endlich die zwei gigantischen Pakete gefüllt mit Straßenmalkreide, Perlen, Stiften, Nagellack und vielen Spielsachen angekommen. Diese und auch noch 2 andere Pakete, die uns gespendet wurden, werden Lu und ich den Schülern unserer Schule als nachträgliches Weihnachtsgeschenk geben, sobald wir wieder in der Schule sind. Ein großes Dankeschön an alle Spender dafür !

Aber morgen geht es auch schon los mit Matatu und Bus ca. 14 Stunden Richtung Hauptstadt von Tansania, Dar es Salaam, wo wir unser Zwischenseminar haben. Zwischenseminar bedeutet ja, dass jetzt inzwischen schon beinahe Halbzeit ist. Völlig verrückt! Jedoch freue ich mich ganz arg darauf, die anderen alle wiederzusehen, gemeinsam zu kochen und sich auszutauschen. An das Seminar hängen Lu und ich noch einige Tage Sansibar und Pemba Island dran, wo wir dann endlich beruhigt am Strand liegen können und nochmal richtig Urlaub genießen können, bevor wir dann nach mehr als 2 Monaten Ferien endlich wieder zurück in die Schule und zu den Kindern gehen dürfen!

Dieser Blogeintrag war eine kleine Zusammenfassung von dem, was letzten Monat so alles passiert ist. Der nächste wird dann wieder etwas ausgiebiger! Ich hoffe trotzdem, dass ihr Spaß beim Lesen und Bilder ansehen hattet!

Fühlt euch lieb geknuddelt von
eurer Miri 

P.S. :
Da ich durch die Serie und den Film Heißhunger auf Maultaschen bekommen habe, haben Lu und ich gestern selbst gemachte vegetarische Maultaschen gemacht und uns gestern und heute davon ernährt. So lecker!





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