Mittwoch, 15. Oktober 2014

Niko Kampala!

Jambo Rafiki!


Letzten Mittwoch wurden Lu und ich zu unseren Freunden ( den "Best buddies" ) nach Hause zum Abendessen eingeladen. Der Weg dorthin war schwerer als gedacht im Tuk-Tuk, da wir von einem riesigen Gewitter, was starke Windböen mit Sand und Stromausfall beinhaltete, überrascht wurden. Komisch war, dass der Regenbogen schon vorher zu sehen war, den gigantischsten und höchsten, den ich bisher gesehen habe. Der Bruder von Don wollte für uns Ugali mit kleinen Fischchen kochen. Da er aber nicht da war, gab es im Endeffekt Pommes mit Avocado. Den Abend ließen wir bequem mit Wahrheit oder Pflicht ausklingen, bevor sie uns heimbrachten.


Am Donnerstag ging es an das Rucksackpacken, denn um 1.30 pm fuhr unser Bus nach Kampala, in die Haupstadt Ugandas, los.

Wir haben uns auf unseren zweiten Trip sehr gefreut!



Schon im Bus erschlug einen die prächtige Natur Kenias und Ugandas, die man erst so richtig wahrnimmt, wenn man etwas aus der Stadt herausfährt. Mit zwei Stunden Verspätung kamen wir dann endlich im riesigen Kampala an, wo wir dann von zwei anderen Freiwilligen von VIA e.V., Johanna und Mascha, abgeholt wurden. Sie wohnen am Ende der Stadt in Munyonyo, was etwa 30 Minuten Autofahrt war. Dort wurden wir von ihrer Unterkunft erschlagen:


Sie haben ein ganzes Haus für sich alleine, ein riesen Wohnzimmer mit genügend Schlafmöglichkeiten, eine Küche, 2 Zimmer und 2 Bäder. Wir haben das Leben für die zwei Tage dort sehr genossen!



Am nächsten Tag erkundeten wir die Stadt. Zuerst waren wir auf dem Friday Market, wo es viele traditionelle und schöne Sachen gab. Dann ging es weiter. Wir durchquerten volle und unübersichtliche Straßen, die mit Menschenmassen gefüllt waren, enge Shoppingmalls, den Old Taxi Park und kamen schlussendlich in einem Secondhand Green Shop aus, wo wir uns erstmal für 1€ pro Kleidungsstück eingedeckt haben.


Old Taxi Park

















Kurz darauf haben wir doch tatsächlich einen Brotladen hier gefunden, wo wir uns mit einem Vollkornbaguettesandwich mit Käse ( nach 5 Wochen zum ersten Mal!) und Tomate vergnügten.

Den Abend verbrachten wir in einer Bar, jedoch war dieser nicht sehr lange. Ich habe bemerkt, dass es etwas ganz anderes ist, in einer Großstadt wie Kampala zu sein. Die langen Fahrten in die Innenstadt, der viele Verkehr, die schlechte Luft und ständige Obacht sind sehr anstrengend und machen einen echt fertig - Kisumu, die drittgrößte Stadt Kenias, ist im Vergleich hierzu ein Dorf.

Am nächsten Tag verabschiedeten wir uns von den zwei tollen Mädels und fuhren nach Ntinda, ans andere Ende der Stadt, etwa 45 Minuten mit dem Motorrad. Dort wartete Jonas, ein anderer Freiwilliger schon sehnsüchtig auf uns. Als wir an seiner und der Wohnung von Iris ankamen, luden wir nur unser Gepäck ab, schnappten uns noch Rolex ( Chapati eingerollt mit Ei und Tomate) als Proviant und fuhren mit einer Truppe von insgesamt 10 Freiwilligen aus Deutschland mit dem Motorrad ans Fußballstadion in Kampala, um das Länderspiel Uganda VS Togo anzugucken.

Bild mit Jonas und netten Fremden. Die ugandische Flagge ähnelt der deutschen übrigens sehr!

Noch nie habe ich eine solch riesige Menschenmasse feiern sehen bei einem Länderspiel, es waren viel mehr Leute auf den Straßen als in Deutschland bei dem WM Finale 2014! Überall konnte man Flaggen, Trikots oder Bemalungen kaufen! Und die Stimmung am und im Stadion war gigantisch. So ließen wir uns 90 Minuten in der Sonne bruzeln, um mit einer Niederlage von 0:1 wieder heimzufahren, die aber nicht sehr tragisch war.


Dort kochten wir Spaghetti für 8 Personen, unterhielten uns in der schön eingerichteten und ähnlich großen Wohnung wie das Haus von Mascha und Johanna mit den anderen Freiwilligen und zum machten uns dann auf den Weg ins Bett, da sonntags ein großer Tag für uns war!




Sonntag früh fuhren wir zum Taxi Park, um nach einem Taxi ( komfortable Matatus ) nach Masaka in den Mpanga Park zu fahren. Wir wurden dort sehr herzlich von Einheimischen begrüßt, bekamen eine sehr kurze Einweisung und liefen dann einfach in den Regenwald rein. Es war so gigantisch, man findet dafür keine Worte, das muss man selber gesehen haben. Aber ein Gefühl ist toll, wenn man an so großen Bäumen vorbeikommt: Das Gefühl, sich mal wieder klein zu fühlen und zu merken, wie beherrschend die Natur doch ist.

Angsteinflößend, dieser Vogel





Am Ende fanden wir sogar eine Liane und konnten es natürlich nicht lassen, einmal Tarzan zu spielen. Das hat so unglaublich Spaß gemacht! Leider haben wir aber weder Tarzan noch echte Affen gesehen, dafür aber ganz viele Spinnennetze und eine afrikanische Raupe.



Erschöpft kamen wir nachmittags wieder in Ntinda an, packten unsere Sachen, verabschiedeten uns wieder einmal und machten uns auf den Weg zur Easy Coach Bus Station. Es war das erste Mal, dass wir uns richtig verlaufen haben, uns keiner weiterhelfen konnte und wir keine Ahnung hatten, wohin mit uns. Ziemlich gruseliges Gefühl. Punkt zur Abfahrtszeit waren wir dann schlussendlich doch dort. Nachts um 2 Uhr wurden wir von Don und Ian in Kisumu abgeholt, obwohl die Station nur etwa 300 Meter weg vom Haus liegt - doch unser Estate, der übersetzt Hyäne bedeutet, sowie viele andere Bereiche sollte man nachts meiden, da es wirklich gefährlich sein kann, vor allem für hellhäutige Mädchen.

Es ist ein schönes Gefühl, wieder Zuhause zu sein. Nur habe ich jetzt seit zwei Tagen wieder Magenprobleme, weil ich böses Kind wieder irgendwas Falsches gegessen habe und ich wünsche mir so sehr Salzstangen - geht aber sicher bald vorbei!








  The only way to deal with an unfree world is to become so absolutely free that your very existence is an act of rebellion.

                                        - Albert Camus

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