So, fangen wir mal
an, alles kurz und bündig aufzurollen, damit ihr auf dem neusten
Stand seid!
Am 18.12. feierten
wir erst einmal Lus Geburtstag mit etwa 15 Leuten im Dunga Hill Camp.
Bis kurz vor
Weihnachten hatten wir durchgängig Besucher da, aus Kisii und
Uganda, was eine unglaublich schöne Zeit war.
An Weihnachten bin
ich dann nach Nairobi gefahren, um mein größtes Weihnachtsgeschenk,
meine beste Freundin Emma, vom Flughafen abzuholen. Ich wollte
ursprünglich um 19 Uhr am Flughafen sein, doch im Endeffekt lief es
auf 20.30 Uhr hinaus, woraufhin Emma natürlich eine ganze Zeit lang
am Flughafen alleine verbringen musste. Doch dafür war dann die
Freude umso größer als wir uns sahen. Wir konnten gar nicht mehr
aufhören zu plaudern und zu erzählen! So verbrachten wir
Weihnachten am Flughafen, doch als wir vor Mitternacht noch an
unserem Hostel ankamen, kochten wir erstmal Maultaschen, die Emma mir
mitgebracht hatte!
Gleich am nächsten
Tag beschlossen wir nach einem kurzen Aufenthalt in der Innenstadt
Nairobis an den Kilimanjaro zu fahren, den Emma verständlicherweise
unbedingt sehen wollte! Doch dazu musste Emma das erste Mal Matatu
fahren – sie konnte gar nicht fassen, dass die Dinger ÜBERALL
anhalten und man sich gar nicht an eine Haltestelle stellen muss(
hihi, sorry). Als wir die heiße, unglaublich enge und einzigartige
Tour in die Stadt geschafft hatten, begaben wir uns mehr oder weniger
direkt in das Matatu nach Kimana.
Früh am nächsten
Morgen hatten wir Glück - der Kili war ganz klar und deutlich ( ohne
Wolken!) zu sehen. Mit dem bereits gemieteten Auto begaben wir uns
dann auf den Weg, die Welt dort weiter zu erkunden und sahen die
schönsten Landschaften und Tiere. Gegen später begegneten wir
einigen Maasai, eine traditionelle Volksgruppe, die sich vor
Hunderten von Jahren dort etabliert hatte. Ein Maasai bot uns eine
Führung durch sein Dorf an, einen anderen nahmen wir mit unserem
Auto ein Stückchen mit. Ganz schön verrückt! Schließlich
entschlossen wir uns doch dazu, in eines der Dörfer zu gehen. Also
hielten wir einfach an einem und sofort begrüßte uns der Häuptling
mit anderen Männern. Wir waren herzlichst willkommen! Sogar das Haus
des Häuptlings durften wir besichtigen und ich durfte beim
Feuermachen helfen. Das allerallercoolste war aber das Tanzen bzw.
eher Springen mit den Maasaifrauen, wobei wir es irgendwo nicht so
drauf hatten mit dem Springen: sie sind einfach immer losgesprungen
ohne uns vorzuwarnen und haben uns dann mehr oder weniger hinterher
gezogen, auch bei den Gesängen scheiterten wir kläglich, was
einfach nur witzig war. Die Frauen boten uns gegen später auch noch
ihre handgefertigten Sachen an und breiteten sie vor uns aus Dieses
einzigartige Erlebnis möchten sowohl Emma als auch ich nicht mehr
missen!
Noch am selben Tag
fuhren wir wieder zurück nach Nairobi und direkt zum Lake Naivasha
weiter, wo uns erst einmal 6 Hippos begrüßten. Wir haben übrigens
herausgefunden, dass der Zaun, der uns von ihnen trennt, erst 18.30
Uhr mit Strom beliefert wird... was heißt, dass das eine ganz schön
heiße Sache ist eigentlich! Bei einer Mountainbiketour entlang der
Straße sahen wir verschiedenste Tierarten, eine etwa 30-köpfige
Affenfamilie, Zebras, große Antilopen, Giraffen und natürlich Esel
– das volle Programm! Darauf setzten wir noch eine Reitsafari am
Mount Longonot, die uns durch unglaubliche Landschaften führte.
Alles in allem war es perfekt, und natürlich waren auch wieder die
Affen beim Campen am Start, die fleißig am Erkunden unseres Zeltes
waren und uns zwei Bananen weg klauten – wie soll es anders sein?
Was man mit so einer komischen Frucht alles machen kann! |
Emma ganz nah an Zebras! |
Nach einem kleinen
Stopp in Nakuru auf dem Rückweg nach Hause kamen wir zwei Tage vor
Silvester müde wieder in Kisumu an. Wieder für mich, zum ersten Mal
für Emma. Doch ihr hat es sofort von Beginn an hier gefallen und sie
hat sich super mit Lu verstanden!
Silvester haben wir
zusammen mit Jonas, seiner Freundin Elena aus Uganda und Paula in
einer Rooftopbar gefeiert – schon ziemlich außergewöhnlich, an
Silvester barfuß tanzen zu können ohne kalte Füße zu bekommen?
Hier ist Januar die heißeste Zeit im ganzen Jahr und das macht sich
ganz schön bemerkbar, sowohl in unserer Wohnung als auch bei meinem
Kreislauf. Es war ein wirklich sehr wunderbares und erfülltes
Silvester, ich hatte ja sogar ein Stückchen Zuhause bei mir !
Die anderen Tage
verbrachten wir mit unseren Nachbarskindern, Wandern, Lebkuchenhaus bauen, Sonnenuntergängen und die Erkundung eines völlig abgelegenen Vulkansees.
Barraka in Luś Schuhen und meinen Kuschelsocken |
Mein erstes Lebkuchenhaus - Danke Mama Lu! |
Seid dieser Woche
hätten wir eigentlich wieder Schule gehabt. Doch die Lehrer haben
sich dazu entschlossen, für mehr Lohn zu streiken, und deswegen
blieb sie geschlossen. Einerseits war ich traurig, Emma nicht den
Schulalltag und unsere süßen Kinder zeigen zu können, andererseits
hatten wir so noch mehr Zeit für uns, was natürlich auch nicht zu
verachten ist.
Da wir, vor allem Lu
aus Norddeutschland, ein großer Fan von dem schwäbischen Film „Die
Kirche bleibt im Dorf“ geworden sind, verbrachten wir den letzten
Abend vor dem Laptop, guckten die einzelnen Folgen davon an und
brachten ein Trinkspiel bei „Oberrießlingen“ und
„Unterrießlingen“ mit ein. Ihr könnt euch vielleicht
vorstellen, wie der letzte Abend in Emmas Gesellschaft endete :)
Auf jeden Fall
möchte ich mich herzlich bedanken, dass Emma da war und wir so eine
schöne und verrückte Zeit zusammen haben konnten! Unsere Zeit ging dann doch schneller vorbei als wir dachten und plötzlich kam der Tag, an den wir dich schweren Herzens an den Bus bringen mussten. Danke für alles!
Außerdem sind von
der Sammelaktion von dem Sozialwissenschaftlichen Gymnasium aus
meinem Heimatort, die Emma organisiert hat, endlich die zwei
gigantischen Pakete gefüllt mit Straßenmalkreide, Perlen, Stiften,
Nagellack und vielen Spielsachen angekommen. Diese und auch noch 2
andere Pakete, die uns gespendet wurden, werden Lu und ich den
Schülern unserer Schule als nachträgliches Weihnachtsgeschenk
geben, sobald wir wieder in der Schule sind. Ein großes Dankeschön
an alle Spender dafür !
Aber morgen geht es
auch schon los mit Matatu und Bus ca. 14 Stunden Richtung Hauptstadt
von Tansania, Dar es Salaam, wo wir unser Zwischenseminar haben.
Zwischenseminar bedeutet ja, dass jetzt inzwischen schon beinahe
Halbzeit ist. Völlig verrückt! Jedoch freue ich mich ganz arg
darauf, die anderen alle wiederzusehen, gemeinsam zu kochen und sich
auszutauschen. An das Seminar hängen Lu und ich noch einige Tage
Sansibar und Pemba Island dran, wo wir dann endlich beruhigt am
Strand liegen können und nochmal richtig Urlaub genießen können,
bevor wir dann nach mehr als 2 Monaten Ferien endlich wieder zurück
in die Schule und zu den Kindern gehen dürfen!
Dieser Blogeintrag
war eine kleine Zusammenfassung von dem, was letzten Monat so alles
passiert ist. Der nächste wird dann wieder etwas ausgiebiger! Ich
hoffe trotzdem, dass ihr Spaß beim Lesen und Bilder ansehen hattet!
Fühlt euch lieb
geknuddelt von
eurer Miri
P.S. :
Da ich durch die
Serie und den Film Heißhunger auf Maultaschen bekommen habe, haben
Lu und ich gestern selbst gemachte vegetarische Maultaschen gemacht
und uns gestern und heute davon ernährt. So lecker!